Immuntherapie bei Leukämie zeigt sich vielversprechend in kleiner Studie
Eine neue Form der Immuntherapie zeigt vielversprechende Resulatate bei Fällen von akuter Leukämie (AML) bei Patienten die bereits eine Behandlung hinter sich haben die nicht geholfen hat oder einer Behandlung bei der die Leukämie wieder aufgetreten ist. Dies zeigt eine kleine Studie der „Washington University School of Medicine“ in St. Louis die Hoffnung darauf macht, dass die natürlichen Killerzellen des Immunsystems im Labor vermehrt werden können um dann im Körper des Patienten die Krebszellen aktiv zu bekämpfen.
Das Ergebnis dieser Studie wurde am 21. September in dem Fachmagazin „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.
Ein Ansprechen auf diese Immuntherapie bei Leukämie wurde bei fünf von neun Patienten beobachtet. Bei vier Patienten zeigte sich eine komplette Rückbildung, auch einen Monat nach Ende der Therapie gab es keine Anzeichen einer Leukämie mehr. Bei einem Patienten gab es eine teilweise Rückbildung, hier wurden einen Monat nach Ende der Therapie wieder einige veränderte Zellen festgestellt. Die vollständige Rückbildung hilet bei einem der ansprechenden Patienten für sechs Monate an. Im Vergleich dazu liegt die Lebenserwartung bei Patienten mit akuter Leukämie (AML) die auf keine Therapie ansprechen bei nur drei Monaten.
Die verbleibenden vier Patienten sprachen nicht auf die Immuntherapie an.
„Dies ist eine kleine Studie, aber eine Ansprechrate von 50% ist vielversprechend, denn bei diesen Patienten ist die Prognose sehr ungünstig und es gibt nur wenige Therapieoptionen.“, so einer der Autoren der Studie, Dr. Todd A. Fehniger. „Viele der Patienten sind bereits älter und keine Kandidaten für eine Knochenmarkstransplantation wegen der Nebenwirkungen die mit solche einer aggressiven Behandlung einhergehen.“
Diese Behandlung, als Teil einer Phase-I -Studie, wurde an der Washington University entwickelt. Die teilnehmenden Forscher halten eine Ansprechrate von 50% für eine Verbesserung im Vergleich zu den Resultaten zweier weiterer Studien die hochgereinigte natürliche Killerzellen bei Patienten mit akuter Leukämie (AML) angewendet haben. In den vorherigen Studien wurden die Killerzellen auf eine andere Art aktiviert und hatte eine Ansprechrate von lediglich einem von fünfzehn Patienten.
Patienten mit akuter Leukämie (AML) haben ein sehr großes Infektionsrisiko, da eine Chemotherapie das Immunsystem stark schwächen kann. Die Patienten in dieser Studie waren alle teilweise errankt und hatten keinerlei andere Therapieoptionen. Daher konnten die Patienten lediglich zwischen der Teilnahme an der Studie oder einem Hospiz wählen.
„Die Resultate machen uns vorsichtig optmistisch“, so Fehninger, „Patienten reagieren so unterschiedlich auf die Immuntherapie, aber diese spezielle Therapie scheint eine komplette Rückbildung zu bieten bei Patienten, bei denen andere Therapien nur geringe Erfolgsausichten hatten.“
Natürliche Killerzellen sind Arten von Immunzellen, die Tumorzellen erkennen und bekämpfen können. In einigen Fällen haben sich Killerzellen gezeigt, die einen Tumor aus eigenem Antrieb und ohne weitere Modifikationen attackieren konnten. Doch die früheren Arbeiten von Dr. Fehninger haben gezeigt, dass Killerzellen, die im Labor einer Kombination von drei verschiedenen chemischen Signalen, im Detail die Interleukine 12,15 und 18, eine Umwandlung der Zellen in „zytokin-induzierte erinnerungsfähige“ Killerzellen bewirkte, die sich wesentlich stärker beim Kampf gegen Leukämie zeigten.
Fremde Immunzellen werden benötigt
Für diese spezielle Immuntherapie werden Zellen eines Spenders genutzt, der in naher verwandtschaftlichen Beziehung steht. Üblicherweise ein erwachsenes Kind, die Eltern oder ein Zwilling. Nachdem die Killerzellen des Spenders vom Rest des Blutes getrennt wurden, wurden sie über Nacht in eine Lösung mit den Interleukinen 12,15 und 18. Diese chemischen Signale aktivieren die Killerzellen und „trainieren“ sie um die Tumorzellen, nach einer erneuten Injektion in den Körper des Patienten, der Leukämie effektiver angreifen zu können.
Als Vorbereitung wird das Immunsystem des Patienten durch eine Chemotherapie stark geschwächt, damit sich die gespendeten Killerzellen in der Blutbahn des Patienten vermehren können. Während sich das Immunsystem des Patienten wieder erholt werden die fremdem Killerzellen vernichtet, was Langzeitnebenwirkungen wesentlich unwahrscheinlicher macht.
Quelle und weitere Informationen
Bildquelle (Huy Mach / School of Medicine)