Hautkrebs: Wirkstoffkombination könnte Immuntherapie verbessern
Forscher des Comprehensive Cancer Centers der Medizinischen Universität Wien und AKH Wien zeigen anhand einer eigenen Studie, dass eine Kombination einer Immuntherapie mit anderen Krebstherapien die Wirkung verbessern kann.
Kombiniert man eine Immuntherapie gegen schwarzen Hautkrebs mit anderen Krebstherapien wird die Wirkung der Immuntherapie gesteigert, gleichzeitig steigt aber auch das Ausmaß der der Nebenwirkungen. Das Comprehensive Care Center (CCC) sucht nun nach Wegen das Nebenwirkungsprofil zu verbessern und überprüft erste Ansätze in zwei eigenen Studien.
Pro Jahr erkranken in Österreich etwa 15000 Menschen an mestatstasierendem Hautkrebs mit einer wahrscheinlich deutlich höheren Dunkelziffer. Bisher war es möglich durch den Einsatz neuer Immuntherapien die Erfolgsquoten im Vergleich zu klassischen Therapien, zum Beispiel einer Chemotherapie, deutlich zu erhöhen, trotzdem arbeiten die Forscher an weiteren Verbesserungen.
„Neue Daten zeigen, dass 50 Prozent der PatientInnen mit einem metastasierten Melanom, die mit Immuntherapie behandelt werden, nach drei Jahren noch am Leben sind – und das bei guter Lebensqualität. Das heißt aber auch, dass sie bei 50 Prozent nicht oder nicht so gut wirkt. Wir sind daher auf der Suche nach neuen Wegen, um die Erfolgsquote noch weiter zu verbessern.“, so Christoph Höller von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der MedUni Wien und Mitglied des Comprehensive Care Centers.
Das Ziel: Weniger Nebenwirkungen
Eine Behandlung mit zwei Immun-Checkpoint-Inhibitoren erhöht den Behandlungserfolg, erhöht gleichzeitig aber auch die Nebenwirkungen. Zu diesem kommt eine große multizentrische Studie an der auch Forscher des CCC beteiligt waren. Schwere Müdigkeit, starke Hautausschläge und Magen-Darm-Beschwerden sind einige dieser teils sehr unangenehmen Nebenwirkungen.
„Hier setzen unsere Konzepte an, die wir in den kommenden Jahren prüfen werden. Eine Studie ist gerade angelaufen. Wir führen sie in Kooperation mit der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien und des AKH Wien durch und prüfen eine neue Kombination zweier Immun-Checkpoint-Inhibitoren, der Antikörper gegen PD-1 und LAG-3. Die andere Studie, die kurz vor dem Start steht, untersucht, ob die Kombination des PD-1 Antikörpers mit einem speziell modifizierten Virus bessere Ergebnisse bringt.“, so Christoph Höller.
Das kurzfristige Ziel der Studie ist es, die Behandlungserfolge weiter zu steigern, die Nebenwirkungen aber zu senken. Langfristig soll eine Immuntherapie dabei helfen Patienten zu heilen oder die Erkrankung zumindest als chronische Erkrankung kontrollierbar zu machen.