Nur ein Hype? Wissenschaftler vorsichtig bei Immuntherapien

In den letzten Jahren gibt es viel Aufsehen um Immuntherapien als neue Krebsbehandlung. Doch trotzdem ist, laut Experten, bei einigen Therapien Vorsicht geboten.

“Seien Sie kritisch”, rät Dr. Philip Greenberg von der Universität Washington, der gleichzeitig Gründer von Juno Therapeutics , eines der führenden Unternehmen bei der Entwicklung von Immuntherapien bei Krebserkrankungen, ist. “Glauben Sie nicht alles was Sie hören!”

Obwohl es enorme Fortschritte dabei gibt das Immunsystem dabei zu unterstützen Tumore anzugreifen, wie sich in vielen Studien bereits gezeigt hat, ist Immun-Onkologie jedoch weit mehr als T-Zellen zu stimulieren.

So zeigen sich zum Beispiel Rezidive obwohl T-Zellen den Tumor erkennen und die einzelnen bösartigen Zellen angreifen. In einer frühen klinischen Studie bei akuter myeloischer Leukämie zeigte sich keine Verbesserung im Gesamtüberleben obwohl das Immunsystem der Patienten den Tumor zu bekämpfen schien.

In einigen Fällen veränderte sich der Tumor um sich wieder vor den T-Zellen zu verstecken. Zusätzlich bleibt Kalium zurück, wenn T-Zellen Tumorzellen zerstören, das wiederum T-Zellen zerstört und weitere T-Zellen davon abhält Tumorzellen zu attackieren. Auch teils schwere Nebenwirkungen einer Immuntherapie sind eine große Herausforderung.

Tumore reagieren auf Immuntherapien

Die verschiedenen Immuntherapien scheinen auf ähnliche Probleme zu stoßen wie frühere “revolutionäre” Therapien zur Bekämpfung von Krebs. So fanden Forscher zum Beispiel heraus wie man Medikamente wie Avastin  dazu nutzen kann um das Tumorwachstum zu stoppen. Diese Technik nennt sich Antiangionese und blockiert das Wachstum des Tumors indem es seine Blutzufuhr abschneidet. Doch der Tumor fand andere Wege sich zu versorgen, was zur Folge hatte das viele Patienten einen Rückfall erlitten und starben ohne viel Lebenszeit gewonnen zu haben.

Eine andere viel beschworene Therapie, die “molekulare zielgerichtete Therapie”, die die Moleküle ausschalten sollte die das Wachstum von Tumorzellen steuern war zunächst erfolgreich. Doch auch hier fand der Tumor einen Weg um wieder zu wachsen.

Natürlich gab es auch bahnbrechende Erfolge, so zum Beispiel die Medikamente Keytruda, Opdivo und Yervoy, die bei fortgeschrittenen Melanomen sehr erfolgreich sind.

Krebsforscher finden immer neue Wege um das Immunsystem dazu zu bringen den Tumor zu attackieren, der allerdings auf immer neue Arten auf die Therapien reagiert. Das macht die Entwicklung verlässlicher Immuntherapien nicht ganz einfach.

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