Auslöser für Immuntherapie Resistenz gefunden
Forscher der Universität Zürich haben einen der wichtigsten Faktoren entdeckt, der mit einer Resistenz gegen Immuntherapien zusammenhängt. Bisher konnten diese Faktoren bei Patienten mit einem kutanen Melanom beobachtet werden, die Erkenntnisse könnten jedoch auch zur Verbesserung anderer Krebs-Immuntherapien führen.
Bei einer Krebs-Immuntherapie wird das Abwehrsystem des Patienten trainiert und aktiviert um Krebszellen zu erkennen und zu vernichten. Im Laufe der Behandlung kann es jedoch zur einer Resistenz der Tumorzellen gegen die Immuntherapie kommen. Dem Grund für diese Resitenz sind die Forscher der Universität Zürich unter Leitung von Onur Boyman, Leiter der Immunologie, auf die Spur gekommen. Ein epigenetisches Protein mit Namen Ezh2 spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Resistenzen.
Wie entstehen Resistenzen gegenüber einer Immuntherapie?
Das Immunsystem, insbesondere die T-Zellen sind darauf angewiesen die Tumorzellen zu erkennen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Präsentation des Tumorantigens MHC class I. Dieses Molekül zeigt tumorspezifische Peptide auf der Oberfläche der Krebszellen und kann so die Immunantwort des Körpers auslösen. Krebszellen können diesen Mechanismus behindern oder manipulieren um sich so vor dem Immunsystem zu verstecken – die Tumorzellen sind für das Immunsystem nahezu unsichtbar und auch eine Krebs-Immuntherapie kann keine Wirkung zeigen.
Die grundlegenden Mechanismen dieser Veränderungen waren bisher weitgehend unbekannt, so Prof. Lukas Sommer von der Universität Zürich.
Blockieren von Ezh2 vielversprechend
Eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielt das Protein Ezh2. Den Wissenschaftlern um Onur Boyman ist in Versuchen aufgefallen, dass die Tumorgröße bei einem bösartigen kutanen Melanom unter der Behandlung mit mit Checkpoint Inhibitoren oder einer immunstimulierenden Therapie mit Interleukinen zuerst abnahm. Nach kurzer Zeit jedoch produzierten die Krebszellen mehr des Proteins Ezh2, das die Präsentation der tumorspezifischen Antigene durch das MHC class I Molekül unterdrückt. Dadurch wurden die Krebszellen für das Immunsystem nahezu unsichtbar und der Tumor konnte wieder ungehindert wachsen.
Sobald jedoch die Aktivität von Ezh2 durch einen pharmakologischen Wirkstoff herunterreguliert wurde, konnte die Effektivität der Immuntherapie wieder gesteigert werden.