Immuntherapie Hautkrebs

Hautkrebs wird in der Regel chirurgisch entfernt und behandelt. Bei Basaliomen oder Plattenepithelkarzinomen reicht diese Entfernung zwar in der Regel aus um aber Sicherheit zu erlangen wird oft eine Chemo- oder Strahlentherapie parallel durchgeführt. Auch bei Melanomen ist eine begleitende Therapie wegen der oft auftretenden Metastasen sehr sinnvoll. Alternativen zu Chemotherapie oder Strahlentherapie kann auch hier eine Immuntherapie sein. Besonders ist dies der Fall bei Hautkrebs, der nicht chirurgisch entfernt werden kann.

Immuntherapien bei Hautkrebs

Immuntherapien werden bei Hautkrebs bisher recht erfolgreich eingesetzt, da die Immunogenität, also die Fähigkeit eines Tumors eine Immunantwort auszulösen, bei Hautkrebs recht gut ist. Dabei ist es wichtig, dass die zytotoxischen T-Zellen, die die Fähigkeit haben Tumorgewebe zu zerstören,  Dies geschieht mit Hilfe von Antigenen, die Tumorzellen direkt markieren. Diese markierten Tumorzellen können dann von den T-Zellen angegriffen und zerstört werden. Um die Gefahr der Zerstörung körpereigener Zellen zu minimieren werden Antigene eingesetzt, deren Oberflächenstruktur im menschlichen Körper nicht vorkommt.

Tumore tarnen sich durch Checkpoints

Das menschliche Immunsystem ist ein sehr komplexer Prozess der viele lebenswichtige Funktionen erfüllt. Mehr dazu haben wir für Sie in unserem Artikel „Wie hängen das Immunsystem und Krebs zusammen?“ für sie zusammengefasst. Viele Tumore haben die Fähigkeit sich vor dem Immunsystem mit Hilfe so genannter Checkpoints zu tarnen. Diese Checkpoints erfüllen im Immunsystem den Zweck eine Immunantwort anzupassen und die Schädigung körpereigener Zellen zu verhindern. Tumore manipulieren diese Checkpoints durch die Produktion hemmender Zytokine, die eine Immunantwort auf den Tumor verhindern oder abschwächen.

Immuntherapien mit Checkpoint-Inhibitoren setzen an diesem Mechanismus an und entfernen diese Bremsen des Immusystems durch die die Unterbrechung der Rezeptor-Liganden-Bindung. Dadurch wird das Immunsystem wieder dabei unterstützt Tumorgewebe zu erkennen und zu zerstören.

Allgemeines zum Hautkrebs

Hautkrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen der Haut und nicht eine spezifische Krebsart. Die unterschiedlichen Krebsformen, die auf oder in der Haut auftreten können sind biologisch sehr verschieden und müssen daher auch differenziert behandelt werden.

Hautkrebs – Basaliome und Plattenepithelkarzinome

Basaliome oder auch Basalzellkarzinome sind Karzinome, die von der Basalzellschicht der Haut ausgehen und gehören zu den häufigeren Hauttumoren. Plattenepithelkarzinome treten ebenso häufig auf, sie werden auch Spinaliom oder Spindelzellkarzinom genannt.

Schätzungsweise erkranken pro Jahr etwa 160.000 Menschen an einem Basaliom und 45.000 Menschen an einem Plattenepithelkarzinom. Basaliome und andere, weniger häufige Hautveränderungen, werden sehr häufig in kurzen ambulanten Eingriffen vom Hautarzt entfernt, da sie als nicht besonders bösartig gelten und werden daher nicht immer in den aktuellen Statistiken erfasst.

Basaliome und Plattenepithelkarzinome werden gelegentlich auch als “weißer Hautkrebs” bezeichnet. Sie metastasieren eher selten und lassen sich fast immer chirurgisch entfernen. Nach der Entfernung des Gewebes wird es in der Regel durch einen Pathologen begutachtet und den Tumortyp festzustellen. Ebenfalls so sichergestellt werden, dass alle Tumorteile entfernt worden sind.
Bei Tumoren die schwer zu erreichen sind, zum Beispiel Tumoren am Auge, können neben der chirurgischen Entfernung auch andere Therapieformen in Frage kommen. Zu diesen speziellen Therapien gehören die Kryotherapie, bei der das Tumorgewebe vereist wird sowie spezielle Salben oder Medikamente. Auch eine Bestrahlung kann eine Rückbildung des Tumors an schwer erreichbaren Stellen ermöglichen.
Breitet sich ein Basalzellkarzinom trotz anderer Therapien weiter aus und lässt sich nicht chirurgisch entfernen kommen auch neue Medikamente in Betracht, die die Signalwege unterbrechen die der Tumor zum Wachstum benötigt.

Schwarzer Hautkrebs – Malignes Melanom

Mit etwa 20.000 Erkrankungen im Jahr ist das Melanom zwar weniger häufig, anders als die meist leicht zu entfernenden Basaliome oder Plattenepithelkarzinome gilt das Melanom aber als deutlich gefährlicher, da sich die Krebszellen sehr schnell über die Blutbahn oder auch das Lymphgefäßsystem im Körper ausbreiten und zu Metastasen führen können.
Auch hier ist eine rasche chirurgische Entfernung des Melanoms wichtig, oft hat es jedoch schon Metastasen im Körper gebildet. Daher sind neben der chirurgischen Entfernung eine begleitende Immuntherapie oder auch Chemotherapie durchaus wichtig. Auch neue Arzneimittel, die sich gegen bestimmte Eigenschaften des Tumorgewebes oder des Tumors richten, können dabei helfen die Metastasen des Melanoms zu bekämpfen.

Hautkrebs vorbeugen – Sollte man die Sonne meiden?

Bei Basaliomen und Plattenepithelkarzinomen gelten die Belastung der Haut durch Sonne oder auch Solarien bereits seit langer Zeit als erwiesener Risikofaktor. Bei Melanomen waren sich die Fachleute lange Zeit unsicher, schätzen aber auch hier, aktuellen Studien zufolge, UV-Strahlung durch Sonne oder Solarien als wichtigen Risikofaktor ein.

Hautkrebs – Wie schützen Sie sich richtig?

Zwar lässt sich keine Krebserkrankung bisher zu 100% vorbeugen, allerdings lässt sich das Risiko an Hautkrebs zu erkranken deutlich senken wenn starke UV-Strahlung vermieden werden. Dazu zählt neben der natürlichen UV-Strahlung durch die Sonne auch die künstliche UV-Strahlung in Solarien.

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat hierzu folgende Empfehlungen aufgestellt:

  • Einen Sonnenbrand unbedingt vermeiden
  • Richtige Kleidung zum Schutz vor UV-Strahlung nutzen
  • Mit Sonnenmilch erhöhter UV-Strahlung vorbeugen, mindestens Lichtschutzfaktor 20 bei Erwachsenen
  • Auch die Augen mit einer Sonnenbrille schützen
  • Solarien vermeiden