Neue Hoffnung bei Blutkrebs

Zwar ist Blutkrebs verglichen mit Darmkrebs, Brustkrebs oder Lungenkrebs mit jährlich etwa 12000 Neuerkrankungen  eine eher seltene Krebsart, trotzdem kann sie im Verlauf sehr tückisch sein. Rund die Hälfte der Patienten mit einer Neuerkrankung leiden an akuter Leukämie. Das Durchschnittsalter liegt mit knapp 69 zwar recht hoch, trotzdem trifft Blutkrebs pro Jahr auch etwa 600 Kinder oder Jugendliche. Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt und behandelt können die Krebszellen in 65-80% der Fälle zwar erfolgreich bekämpft werden, bei 80% kehrt der Blutkrebs jedoch innerhalb von ein bis zwei Jahren zurück.

Immuntherapie bei Blutkrebs vielversprechend

Novartis weckt nun bein an Blutkrebs erkrankten neue Hoffnung, den klinische Tests einer neu entwickelten Immuntherapie bei Blutkrebs sind bereits sehr vielversprechend. Fast die Hälfte der Probanden einer Studie sprachen auf die Immuntherapie gut an. Die Immuntherapie mit dem Wirkstoff CTL019 ist eine so genannte CAR-T-Therapie, bei der dem Patienten T-Zellen aus dem Blut entnommen werden. Diese werden dann im Labor verändert und dem Patienten erneut injiziert. Bei den insgesamt 51 Teilnehmern der Phase-II Studie von Novartis sprachen 45% auf die Therapie mit CTL019 an. Bei 37% der behandelten waren nach einer dreimonatigen Behandlung keine Anzeichen für Blutkrebs mehr feststellbar.

Wirkungsvoll aber sehr teuer

CAR-T-Therapien sind bisher allerdings noch sehr kostspielig. Schätzungsweise liegen die Kosten für eine Behandlung mit CTL019 pro Patient bei über 500.000 Dollar. Daher wird eine Immuntherapie mit T-Zellen oft nur als letzte Option angewandt wenn alle anderen Behandlungsoptionen fehlgeschlagen sind. In Zukunft ist jedoch, auch im Hinblick auf die direkten Konkurrenten Kite und Juno, eine Kostensenkung nicht unwahrscheinlich. Die ähnlichen Therapien von Kite und Juno, beide auch auf T-Zellen basierend, haben ein ähnlich hohes Ansprechen wie CTL019.

In den USA befindet sich die Immuntherapie bei der FDA bereits in einem beschleunigten Zulassungsverfahren  zur Behandlung von akuter lymphatischer Leukämie bei Kindern und Jugendlichen. Eine Zulassung könnte in den USA bereits im Oktober 2017 erfolgen.

Das Ansprechen ist zwar vielversprechend könnte allerdings noch gesteigert werden. Warum CTL019 bei manchen Patienten sehr gut wirkt und bei anderen nicht ist noch nicht klar. Novartis hofft aber durch weitere Forschung im nächsten Jahr bessere Antworten auf diese Frage zu haben, so Vasant Narasimhan von Novartis.

Für Novartis ist der Erfolg von CTL019 sehr wichtig, denn bislang konnten die Schweizer auf dem Markt der Immuntherapien wenige Erfolge vorweisen. Für CTL019 peilt Novartis jedoch einen Jahresumsatz von einer Milliarde Dollar an.

 

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