Immunzellen könnten während einer Immuntherapie “ermüden”

Eine aktuelle US-Studie vermutet, dass spezialisierte Immunzellen “ermüden” können und so die Behandlung von Krebs mit einer Immuntherapie erschweren oder für einige Patienten ineffektiv machen können.

Immuntherapien mit so genannten Checkpoint-Inhibitoren werden aktuell intensiv erforscht und nutzen das Immunsystem um Tumoren und Infektionen wie HIV, Malaria oder Hepatitis C zu bekämpfen. Tumore nutzen die Immuncheckpoints im Immunsystem um sich vor einer Immunreaktion zu verstecken. Eines der Moleküle, dass von Tumoren dazu missbraucht wird ist PD-1, das normalerweise gesunde Zellen vor einer Überreaktion des Immunsystems schützt.

Forscher der University of Pennsylvania haben nun herausgefunden, dass Immuntherapien die PD-1 blockieren um Krebszellen zu bekämpfen zwar einen kurzfristigen Schub des Immunsystems bewirkt, die T-Zellen allerdings “ermüden” und aufhören den Krebs zu bekämpfen.

Laut Dr. Santiago Zelaney, einem Experten  vom Cancer Research UK Manchester Institute meint, dass die Erkenntnisse aus dieser Studie dabei helfen könnten zu erklären, wieso manche Patienten nicht von einer Immuntherapie profitieren.

Auch eine Kombinationstherapie zu entwickeln wäre eine Möglichkeit um die erschöpften T-Zellen wieder zu aktivieren.

“Immuntherapien haben einen großen Einfluß auf die Behandlung von Krebs in den letzten Jahren gehabt. Die auf Immuncheckpoints basierenden werden meist Sie den Patienten über einen langen Zeitraum hinweg verabreicht. Einige der Patienten sprachen gut auf die Therapie an und wurden sogar geheilt. Es gibt noch große Lücken in unserem Verständnis wie Immuntherapien wirklich funktionieren”, erläutert Dr. Zelaney.

Es gibt verschiedene Arten von T-Zellen mit besonderen Stärken. Memory T-Zellen sind sehr langlebig und können eine Immunantwort noch nach Jahren anstossen. In der Studie kamen die Forscher allerdings zu dem Schluss, dass eine Immuntherapiees noch nicht schafft T-Zellen in memory T-Zellen zu verwandeln. Der nächste Schritt sei es nunImmuntehrapien mit anderen Behandlungen zu kombinieren um die ermüdeten Zellen wieder zu aktivieren.

Literatur

Sen, D., et al. (2016). The epigenetic landscape of T cell exhaustion.
Science. DOI: 10.1126/science.aae0491

Bildquelle: NIH-NIAID Flickr, used under CC-BY 2.0

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